Tourguide Herbert berichtet wieder…
In der Nähe von Oberstaufen trafen sich die Teilnehmer unserer diesjährigen Allgäu/Bregenzer-Wald-Tour. Bekannte Gesichter, aber auch neue Gäste, ‘Alpenneulinge’, alles jedoch versierte Biker wie sich später heraus stellte.
Unser erster Fahrtag führte uns am Alpsee vorbei zum Lechfall in Füssen. Dieser, besonders bei Hochwasser beeindruckende Wasserfall ist Bestandteil einer Lechumleitung, wurde also bereits im 19. Jahrhundert künstlich angelegt um Füssen hochwasserfrei zu halten. Diese Informationen kann man vor Ort neu aufgestellten Informationstafeln entnehmen. Ein kurzer Fotostopp vor Schloß Neuschwanstein, dann weiter zur Wieskirche. Diese herrliche Kirche muß man einmal im Leben gesehen haben. Für alle die mit Kirchen gar nichts am Hut haben gibt es natürlich ein zufällig einen schattigen Biergarten.
Auf kleinsten Straßen fast ohne Verkehr ging es über Kempten in Richtung Bodensee. In Hörbranz, bereits auf österreichischem Boden kurz vor Bregenz ein kurzer Stopp in einer Schnapsbrennerei. Es ist durchaus praktisch wenn der eine oder andere Mitfahrer Platz im Koffer hat für die Leckereien die es da zu kaufen gibt. (Nein, ich krieg keine Prozente!) Die Straße hoch nach Eichenberg auf den Pfänder fahre ich besonders gerne, tun sich doch gleich tolle Ausblicke auf den Bodensee auf. Natürlich sind die herrlichen Kurven auch das Revier der Locals wie man unschwer hören konnte. Ein Stop noch am Marktplatz von Sulzberg um auch hier die tolle Aussicht aus diesem Adlerhorst zu genießen, und schon war unser erster Fahrtag zu Ende. Das Stiefelbier zischte und unser Hotel verwöhnte die hungrigen Bikermägen.
Am 2. Tag ging es über die höchste Paßstraße Deutschlands, den Riedbergpaß. Es geht anspruchsvoll hinauf und auch wieder bergab. Diese Straße wurde inzwischen schön heraus geputzt und mit bestem Belag versehen, man kann die herrlichen Kurven so richtig genießen. In Sonthofen natürlich der obligatorische Stop beim Fabrikverkauf der Firma Held. Hier gibt es alles was das Motorradfahrerherz begehrt. Schade daß man die folgende Paßstraße, das Oberjoch nicht so richtig genießen kann. Es gibt an diesem Nadelöhr einfach zuviel Verkehr. Dafür wurde es im Tannheimer Tal wieder ruhiger und nach kurzer Zeit waren wir bereits im Lechtal. Ab Reutte, auf der Fernpaßstraße wurde es nochmal kurz voll, aber bereits bei Bieberwier konnten wir abbiegen und das Berwanger und Namloser Tal zu genießen. Und das war vom feinsten. So leer habe ich diese Täler noch nie erlebt. Fast ohne Verkehr gab es freies Fahren für alle, so konnte jeder die herrliche Straße auf seine Art genießen. Der eine mag bummeln, der andere Bilder der tollen Landschaft machen oder aber auch mal die Flanken der Reifen benutzen.
Der zweite Besuch im Lechtal dauerte nicht lange, bald bogen wir wieder ab, diesmal nach Grameis, wieder ein Seitental ohne Verkehr, allerdings eine Sackgasse. Im einzigen Gasthaus der höchstgelegenen eigenständigen Gemeinde Tirols gab es kulinarische Schmankerl, die Pause viel entsprechend länger aus. Unser 3. Besuch im Lechtal war dann auch länger, wir folgten dem Flußlauf bis Warth und weiter auf den Hochtannbergpaß. Der Schröcken, wie dieser Paß von den Eingeborenen auch genannt wird war unser höchster Punkt für heute, fast 1700 m hoch. Auf der Ostseite gibt es diese herrliche Hangkurve, schön herausgebaut auf eine Brücke. Hier lassen sich schöne Bilder schießen lassen. Nachdem alle Teilnehmer ‘im Kasten’ waren war noch ein weiteres Seitental und kurz darauf eine kleine Schlucht auf dem Programm bevor uns auch heute das Stiefelbier schmeckte. Als besonderes Schmankerl gab es abends noch Alphornbläser vor dem Hotel. Wir Ihr seht, Almoto hat wirklich an alles gedacht (gr)
Am letzten Fahrtag wartete unsere Königsetappe auf uns. Nicht weniger als 7 Pässe wollten heute erklommen werden. Los ging es, gleich nach Egg mit dem Bödele(1). Zwar nur 1200 m hoch, ergeben sich doch schöne Ausblicke von hier oben. Es handelt sich übrigens um das nächst gelegene Skigebiet für die Städte Bregenz und Dornbirn. Kurz darauf ging es auf das Furkajoch (2), hier waren Motorradfahrer unter sich. Auf der Paßhöhe eine herrliche Aussicht auf die Almen und das Skigebiet von Damüls. Schon folgte der nächste Paß, das Faschinajoch (3), die Verbindung aus dem großen Walsertal zum Bregenzer Wald. Das anschließende Montafon auf dem Weg zur Silvrettestraße (4) verließen wir kurz um uns im Silbertal zu stärken. Freies Fahren auf der Silvrettastraße. die Straße gefiel meinen Gästen so gut daß die gleich nochmal genommen wurde. Durchs Paznauntal dann bis kurz vor Landeck, dann Richtung St. Anton. Schön, wenn parallel eine Autobahn verläuft, so bleibt die Bundesstraße für uns Biker. Der Arlbergpaß (5) war auch ruckzuck genommen, kurz darauf die Abzweigung zum Flexenpaß (6). Diese Paßstraße verläuft ja auf den letzten 2 Kilometer in einer Galerie, das war damals die einzige Möglichkeit um die Orte Zürs und Lech ganzjährig anfahren zu können. Zürs, im Sommer ein typisch toter Wintersportort, ganz anders Lech, hier pulsiert das Leben. Den Rest ab Warth kannten wir ja bereits, und so sahen wir den Schröcken (7) ein zweites mal.
Ich hatte viel Spaß mit Euch, Ihr seid tapfer gefahren, am letzten Fahrtag kamen ja schließlich 380 km zusammen wenn man die Silvretta 2 x fuhr. Auch unsere Nordlichter, die ‘Alpenneulinge’ haben sicher Blut geleckt. Sitzfleisch habt Ihr ja nun genug, sonst hättet Ihr Eure Heimfahrt nicht in einen Rutsch runtergespult.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Euch, bin mal gespannt auf welcher Tour?
Euch allen eine schöne Restsaison, Euer Herbert – Bilder findet Ihr – hier… –
Hast Du sehr schön und interessant geschrieben, gefällt mir sehr gut. So konnte ich gleich die ganze Tour noch einmal “fahren “. VG Ralf
Die Allgäutour war ein reiner Traum auch wenn die Anreise zum Partnerhotel sehr verregnet war. Der Wettergott hatte aber Einsehen und das Wetter wurde immer besser und wir hatten traumhafte Tage bzw. teilweise ein optimales Motorradwetter.
Die Gruppe war absolut spitze und harmonisierte sehr. Es waren für mich (alt-) bekannte und sehr schätzenswerte Leute dabei, aber auch neue Gesichter. Die drei Jungs aus Osnabrück waren Klasse und unser Herbert… Ja Herbert ist m. E. einer der besten Tourguide, den man sich vorstellen kann. Ich persönlich fühle mich bei ihm sehr gut aufgehoben, da er die Wünsche der Gruppe eingeht und auf sein Wort immer verlass ist. Ein verlässlicher Tourguides ist immens wichtig und für mich als mittelmäßiger Fahrer sehr wichtig. Mit jeder Tour werden dadurch meine Fahrkünste besser. Mit Herbert bestritt ich letztes Jahr meine erste Tour und in 3 Wochen werden es dann schon drei – Ich freu’ mich riesig drauf!
Wie immr, sachlich, kompetent und informativ.
Herbert, deine Berichte sind einfach spitze 🙂
Viele Grüße, Peter aus Bamberg
So ganz am Rande, der Herbert kennt sich wirklich gut aus… so am Wegesrand der Touren.
Jedesmal, wenn ich im Winter zum Arlberg fahre, mache ich in Hörbranz bei der Schnapsbrennerei Prinz dort auch einen Zwischenstop.Der Hausschnaps Marille ist dann in meinem Gepäck.Der schmeckt nicht nur mir, sondern allen meinen Freunden ausgezeichnet.
p.s.bekomme auch keine Provision