Deutschland hat mich wieder, zurück liegt eine phantastische Tourenwoche in Andalusien. Was hatte ich mich darauf gefreut und jetzt wo sie vorbei ist bin ich schon etwas traurig. 30000 km bin in diesem Jahr gefahren und mit meiner GS würde ich am liebsten gleich wieder starten wollen, aber dafür ist es mir hier einfach zu kalt und die vergangene Woche zu schön – das lässt sich in Deutschland zu dieser Jahreszeit nicht mehr toppen!
Der Anreisetag begann mit Flugverspätung wegen “Extrem-Nebel” in Frankfurt und ich muss sagen es war für mich schon sehr erstaunlich wenn der Flieger aus den Wolken direkt auf der Landebahn aufsetzt. Normalerweise kenne ich Landungen mit einem Sinkflug durch die Wolken, dann folgt der Blick auf den Airport, man sieht wie sich der Flieger der Landebahn nähert und zählt die letzten Meter bis zum Aufsetzen mit. Diesmal gab es keinen Blick auf die Landebahn, diesmal war sie einfach da und hoppla wir waren unten. Der Frankfurter Flughafen ist ein Flughafen der langen Wege und jetzt war Tempo angesagt, von einem Terminal zum nächsten und eigentlich war mein Flieger schon längst gen Spanien unterwegs. Zum Glück konnte auch mein Anschlussflieger wegen dem Nebel nicht starten und somit war entspanntes Warten angesagt.
Mit 2 Stunden Verspätung landete ich dann endlich in Malaga und wie erhofft präsentierte sich Spanien mit feinstem Wetter. “Ich bin wieder zu Hause” dachte ich und er Rest lief wie gewohnt. Das Auto übernommen und auf ging es zu unseren Ferienhäusern, die für die nächsten Tage unser zu Hause sein werden. Unseren Gästen sollte es an nichts fehlen und somit besorgte ich all das was für die nächsten Tage wichtig war, San Miguel – eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel für die nächsten Tage, Toilettenpapier und natürlich all das was zu einem ausgiebigen Frühstück gehört! Den Rest des Tages nahm ich noch die Motorräder unserer Gäste der Roadbooktour zurück, verbrachte mit ihnen einen unterhaltsamen Abend und genoss meine Zeit hier in Andalusien.
Am nächsten Tag das gewohnte Prozedere, Warten am Ankunftsterminal und Gäste empfangen. Das Wetter hatte es heute leider nicht so gut mit uns gemeint, tiefe Regenwolken lagen über Andalusien und das einzige was es noch erträglich machte waren die angenehmen Temperaturen um die 18 Grad. Das wird schon sagte ich mir und versuchte unsere Gäste zu ermutigen, die das wohl im ersten Moment gar nicht so lustig fanden. Was soll es, bei schönem Wetter kann jeder fahren und ich versuchte optimistisch in die nächsten Tage zu schauen. Gegen 18 Uhr war unsere Gruppe komplett, aufgrund einer kurzfristigen Stornierung waren wir jetzt mit 5 Gästen unterwegs und es sollte eine schöne Zeit werden!
Der nächste Morgen begrüßte uns zum Frühstück mit Regen, der sich zum Glück recht schnell verzog. Also Motorräder übernommen und los ging es zur ersten Tour. Auf nasser Fahrbahn noch etwas vorsichtig und irgendwann später mit viel Spaß auf einsamen Strecken durch eine unverwechselbare Landschaft.
Die kommenden Tage wechselten sich mit Sonne und Regen ab, genauso wie unsere Gäste die Motorräder untereinander tauschten und eben mal alles ausprobieren konnten was die Mietflotte anbot. Wir haben viel erlebt, einsame Pässe, azurblaue Stauseen, eine einzigartige Gastfreundschaft mit leckerem Essen im Hinterland, kleine Pfützen die das Kind im Mann hervorgelockt haben und vor allem phantastische kleine Straßen, die für ausgiebigen Fahrspaß sorgten. Dank der etwas kleinen Gruppe hatte ich die Möglichkeit ein paar neue Strecken auszuprobieren und muss sagen- es hat sich gelohnt! Wie so oft geht der Straßenbau in Spanien so rasant voran, dass keine Software so schnell reagieren kann, aus unbefestigten Straßen wird ein neues Asphaltband und weckt jedes Jahr die Neugierde auf noch perfektere Touren.
Nach 7 Tagen verstanden wir dann auch unseren Ruedi aus der Schweiz immer besser und konnten den Lärm der Meeresbrandung auch genießen, der anfänglich und vor allem irrtümlich bei dem einen oder anderen Gast als Autobahnlärm angesehen wurde. Alle die dabei waren werden wissen was ich meine und ich kann mir euer Lächeln gerade sehr gut vorstellen!
Wie immer war der schwerste Tag bei so einer Tour der Tag des Abschiedes und wie so oft zeigte sich gerade heute ein perfekter Himmel mit strahlendem Sonnenschein. Andalusien macht es mir immer sehr schwer und ganz besonders wenn die Gruppe so toll war und mit jedem Tag zu einem Stück Familie wurde. Die 45 km von unserem Zuhause der letzten Tage bis zum Flughafen führen direkt am Meer entlang, ein letzter Blick, ein letztes Hallo und ein letztes “Du warst lecker” zur San Miguel Brauerei am Flughafen – der Abschied tat einfach weh.
Ich hatte noch 2 Tage hier in Andalusien aber für unsere Gäste war es ein echter Abschied. Danke euch allen, dass ihr trotz des durchwachsenen Wetters so gut bei Laune wart, es hat sehr viel Spaß gemacht mit euch und die beiden Tage nach eurer Abreise war unser Haus einfach nur leer und einsam!
Jetzt bin ich wieder in Deutschland, sitze an meinem Rechner und schaue mir die über 1000 Bilder an, jedes Bild gespickt mit zahlreichen Erinnerungen an die phantastischen Tage mit euch. Ich hoffe wir sehen uns wieder, irgendwie, irgendwo, irgendwann!
P.S.: Ich habe die Zeit nach eurer Abreise dafür genutzt eine neue Strecke zu erkunden und kann euch verraten – es gibt “Adrenalin ausschüttende” Offroad Strecken, wie ich sie bisher nicht für möglich gehalten hätte. Also wer sich beim nächsten Mal lieber dem Gelände hingeben möchte, dem zeige ich gern wo er sich austoben kann.
Die Bilder zur Tour gibt es hier: http://www.bilder.almoto.de/tourenbilder-2011/oktober-2011/spanien-andalusien/