Der heutige Tag sollte für mich und unser Team eine besondere Herausforderung werden. Die BMW Motorradzentren Sachsen veranstalten auf dem Sachsenring das Bike Opening. Jeder der möchte kann heute die aktuellen Modelle von BMW Probefahren, mit dem eigenen Motorrad ein paar Runden auf dem Sachsenring drehen, Sicherheitstrainings nutzen, bei einem Instruktor als Sozius mitfahren… und das alle kostenlos!
Unser Job war es die vielen Kunden der einzelnen Niederlassungen zum Sachsenring zu bringen. Was kann schöner sein, als in einer Gruppe Gleichgesinnter dem großen Ereignis entgegen zu fahren?
50 – 30 – 23 – Nein kein Idealmaß für einen Motorradfahrer, eher der Anmeldestatus für unsere Sternfahrten von den einzelnen Niederlassungen schon nach wenigen Tagen der Bekanntgabe! Die Anmeldungen wollten kein Ende nehmen und ich musste mich ganz langsam auf bisher unbekannte Gruppengrößen einstellen. Ein starkes Team stand hinter mir und nach zahlreichen Absprachen und unzähligen Tourguides, die sich gern bereit erklärten die Fahrten zu begleiten und abzusichern war ich mal wieder dankbar dass es sie gibt. Nichts ist wichtiger als ein Team, das weiß wo es lang geht und die Professionalität besitzt auch solche Herausforderungen gut zu meistern!
Mein Job für heute war es die Gäste aus Leipzig zum Sachsenring zu bringen. Einige Tourguides aus unserem Team unterstützten mich dabei und wir freuten uns auf die kommenden Stunden und waren uns sicher, dass wir das gut hinbekommen. Normalerweise fahren wir ohne Warnwesten, gut organisiert und jeder Handgriff sitzt. Bei uns muss kein „Roadcaptain“ durch heben der Hand signalisieren, dass er überholt – meine Jungs wissen was sie zu tun haben und vertrauen mir blind, weil sie wissen dass ich nicht für mich sondern immer für die Gruppe denke! Heute – eine Ausnahmeregel – aus Vorsicht vor Autofahrern, für die eine Gruppe Motorradfahrer eher ein rotes Tuch sind, zogen wir uns dieses leuchtendgelben Westen über. Besser ist es wohl, Erfahrungen jenseits der Grenzen kennen wir und vielleicht bekommen wir so wenigsten ein bisschen Respekt!
Pünktlich 8:30 Uhr in Leipzig angekommen waren wir die ersten hier. Hm? Was ist das denn? Unsere bisherigen Erfahrungen besagen, dass die ersten Gäste schon lange vor der Zeit da sind. Wahrscheinlich ist das in Leipzig anders, warten wir mal ab. Ein paar Schritte entlang der Niederlassung fiel mein Blick auf den gegenüber liegenden Parkplatz. Mit gefror das Blut in den Adern, standen dort doch geschätzte 100 Motorradfahrer herum. Haben die sich in der Hausnummer geirrt? Zum Glück nicht, denn schnell bemerkte ich, dass der hier ansässige Honda Händler auch eine Ausfahrt machte. Ganz ehrlich: ich war froh darum, denn 100 Motorräder wären so unvorbereitet schwer zu bewegen gewesen.
Kurze Zeit später trafen die ersten Gäste ein, schnell wuchsen wir auf über 20 Motorradfahrer an. Unser Ziel war der Sachsenring und eine Strecke von 90 km wartete auf uns. Für heute bewegten wir uns ausnahmsweise mal nicht auf landschaftlich reizvollen Strecken, denn die Zeit war knapp und die Gäste sollten genug Zeit haben für das Event. Die Tour gestaltete sich recht unkompliziert und wir kamen gut voran, die Gruppe passte wunderbar und nach 1,5 Stunden erreichten wir unser Ziel.
Wird Chemnitz oder gar Dresden schon da sein? Die letzte Unterführung zum Fahrerlagen und scharf rechts zur Boxengasse eine steile Straße hoch und WOW! Geschätzte 100 Motorräder parkten bereits hier bereits und das „Gewusel“ war schon voll im Gang. Alle abgeparkt, zum Pressezentrum geschickt und dann war sich jeder selbst überlassen. Ich erfuhr, dass die ersten Motorradfahrer bereits 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn vor Ort waren und selbst BMW von der Resonanz völlig überrascht war. Unsere Gäste aus Chemnitz waren bereits da, wir waren die zweiten und Dresden mit der größten Gruppe traf 30 Minuten später ein. Alle 3 Gruppen waren wohlbehalten angekommen.
Der Tag gestaltete sich wunderbar. Ich entschloss mich als erstes dem Endurotraining beizutreten. Eine kurze Fahrt zum Gelände am Rande des Sachsenringes erwartet uns bereits Jens Scheffler von der Enduroschule Zschopau. Sein Part war es heute den Freunden des Offroadfahrens eine kleine Einführung zu geben um sich sicher durch das Gelände zu bewegen. Als Beobachter und „Fotograf“ dieser auch für mich eindrucksvollen Stunde war die Steigerung der Fähigkeiten aller Teilnehmer deutlich erkennbar. Jens machte das wunderbar! Bei einem Offroadtraining zählt nicht nur das Fahrkönnen, es gehört viel Physiologie dazu und das hat er wunderbar miteinander kombiniert. Selbst ich als stiller Zuhörer war begeistert und obwohl Offroad für mich bisher kein Thema war, könnte es mit meiner neuen Weggefährtin GS wohl bald eins werden. Auch wer selten Offroad fährt kann hier eine Menge Erfahrungen für seine Straßentouren sammeln.
Zurück in der Boxengasse war der Anblick der stetig ankommenden Motorradfahrer schon überwältigend. Wohl jeder wollte die Chance nutzen ein paar Runden über den Sachsenring zu drehen und sich den unzähligen Angeboten anzuschließen. Schlangen von Motorradfahrern standen an bei den Rundfahrten über den Ring und ebenso bei den Sicherheitstrainings. Dank einer gut organisierten Leitung ging es überall recht zügig vorwärts. Bewaffnet mit Kamera versuchte ich all die strahlenden Gesichter festzuhalten. Schau an, ein Ducati Fahrer in feinster Merchandising Ausstattung sitz auf einer BMW 1000 RR, wartend auf die grüne Ampel und sein „Grinsen“ im Gesicht zeigt deutlich: Er ist einfach nur glücklich dabei sein zu dürfen! Ob er am Ende seiner Runden über die Rennstrecke über einen „Markenwechsel“ nachdenkt habe ich nicht erfahren, ich habe ihn nicht wieder getroffen aber vorstellbar ist es für mich schon.
Tja, was soll man noch sagen zu solch einem Tag? Das Catering hat perfekt funktioniert, das ADAC Verkehrssicherheitszentrum hat einen perfekten Job gemacht und BMW hat mal wieder gezeigt, dass es einfach schön ist Teil dieser Marke zu sein bzw. es zu werden!
Wir sollten heute nicht die Einigsten sein, die in den Genuss „Rennstrecke“ kommen sollten und ab 16 Uhr gehörte die Strecke den „Käferfreunden“. Eine Unmenge an Käfern und geschätzten hunderten Freunden dieser Gefährte bevölkerten nun die Strecke um sich auch den Freuden einer so genialen Rennstrecke hinzugeben. Stoßstange an Stoßstange reihten sie sich auf und es waren schon echte Unikate dabei! Jeder hat eben sein Hobby, der eine auf 2 Rädern, der andere eben auf 4 Rädern.
Die restliche Zeit wurde genutzt um alle Motorräder für den Rücktransport am Montag in der Box zu verstauen. Dank des professionellen Teams von BMW Mitarbeitern, die wussten was zu tun ist ging alles recht zügig. Ein letzter Blick in die Box, gefüllt mit 16 Motorrädern und zum Glück ohne „Verluste“ schloss sich das Tor. „By By“ ihr Lieben, die heute wohl heute viele neue Freunde gefunden haben und ich freue mich heute schon auf die Wiederholung im nächsten Jahr!
Ein besonders großer Dank geht an unser Team, Thomas, Detlev, André, Micha, Roy, Andreas, Sören, Reinhard, Hauki, Bernd und all die anderen vielen Helferlein. Ohne euch hätten wir das so nicht geschafft und DANKE dass es euch gibt! Das „Freibier“ ist euch sicher, ich kann euch nur noch nicht sagen wann. Die Saison ist voll mit Touren aber was spricht gegen ein „Glühbier“ im Dezember an den Elbwiesen?
Die Bilder des Tages gibt es hier: http://www.bilder.almoto.de/tourenbilder-2011/april-2011/bmw-sachsenring-bike-opening-2011/
Freibier – das klingt gut! Aber auch ich hatte bei dieser gelungenen Veranstaltung viel Spaß und da verschmerzt man schnell das frühe Aufstehen und die frosteligen Temeraturen am frühen Morgen. Und wenn sich vor allem die Gäste von BMW Leipzig gut und sicher zum BMW Bike Opening geführt fühlten, hat auch ALMOTO einen guten Job gemacht. Wenn man so die Bilder sieht, könnte man denken die Veranstaltung war ein Erfolg 🙂
schöne Motorrad-Zeit
Bernd
Hallo Bernd,
auch ich habe geschwankt – Goretex oder Leder? Das war die Frage des frühen Tages. Ich habe mich richtig entschieden und erst beim Endurotraining wurde mir klar: das ist too much! Aber ausziehen vor versammelter Mannschaft? Keine gute Idee, sollten sich die Teilnehmer doch auf ihr Training konzentrieren! Spaß beiseite, der Tag war wundervoll und ich konnte so viele freudige Gesichter erleben, dass es mir noch heute Gänsehaut verursacht. Ich freue mich auf die Wiederholung im nächsten Jahr und hoffe du bist wieder mit dabei!