Es ist immer wieder das gleiche Spiel, ein Jahr kommt und ein Jahr geht. Wir würden es gerne aufhalten, die Momente festhalten und das Jahr unendlich lange in die Länge ziehen, es geht aber nicht. Für uns Motorradfahrer beginnt meistens die Saison im April und endet im Oktober (für die Verlängerung von Oktober bis April ist der Veranstalter deines Vertrauens zuständig und der kann nur ALMOTO Motorrad Reisen sein, denn genau dieser Veranstalter bietet dir die besten Winterfluchten nach Spanien und Portugal an).
Auch in diesem Jahr waren wir fleißig unterwegs, über 100 Touren in 21 Ländern mit über 20 Tourguides. Ich persönlich habe mal wieder meine 30000 km geschafft und die Saison ist noch nicht zu Ende. Mittlerweile kenne ich im Ausland fast jede interessante Strecke, gute Restaurants und Orte, die in keinem Reiseführer stehen und dennoch entdeckt werden wollen.
Was ich nicht mehr so gut kenne ist meine eigene Heimat, weil ich hier kaum noch unterwegs bin. Traurig aber leider wahr. Umso mehr habe ich mich auf die heutige Tour gefreut. Seit vielen Jahren organisieren wir die monatlichen Kundentouren für die BMW Niederlassungen Dresden, Leipzig und Chemnitz. Heute stand die letzte Tour in diesem Jahr an und dafür hatten wir eine Sternfahrt organisiert, wo sich alle 3 Gruppen zum Mittagessen treffen.
Geplant hatte ich mit 20 Teilnehmern pro Niederlassung und für diese Anzahl hatte ich auch das Mittagessen reserviert. Je näher der Termin kam, desto unruhiger wurde ich. Nach wochenlangen Regenfällen und Herbsteinbruch, sollte es an diesem Wochenende einen perfekten Spätsommer mit bis zu 20 Grad geben. Spätsommer und solche Temperaturen locken und ich war mir nicht mehr sicher ob meine Reservierung ausreichend ist. Rückmeldung der Niederlassungen: da 20 Anmeldungen, dort 22 Anmeldungen – oh jeh, das wird grenzwertig!
Das Restaurant war perfekt gewählt, ein Anruf und spontan wurde aufgestockt, ob 60 oder 80 spielt keine Rolle.
Der Morgen kam und damit die Spannung, was uns erwarten wird und wie viele Mitfahrer werden es tatsächlich sein? Das Team war vorbereitet und ich ebenso, egal was kommt, wir bekommen das hin!
Heute war ich einfach mal nur „Mitfahrer“, mein Motorrad eine BMW S 1000 R, ein Mietbike weil ich einfach mal Lust hatte auf dieses Motorrad. Nicht nur MANN sondern auch FRAU denkt über ein Zweitmotorrad nach J
Angekommen am Treffpunkt in der NL Dresden füllte sich der Platz im Minutentakt, mehr, mehr, mehr….. 10 Motorräder, 20 Motorräder….. Wie viele werden es noch? Am Ende waren wir 26 Motorräder und sind in 2 Gruppen vom Hof gerollt. Die Disziplin war hervorragend, der Tourguide und der letzte Mann kannten ihren Job und damit gab es jeweils zwei harmonisch funktionierende Gruppen ohne Ausfälle.
Pünktlich 10 Uhr rollten wir vom Hof, ich als GS Treiber heute auf einer 1000 R, ein neues Gefühl und dennoch schön. Ich kenne die 1000 RR von der Rennstrecke und wollte nun die Straßenvariante 1000 R kennen lernen. Aufsitzen, losfahren und Spaß haben, dachte ich aber war es nicht. Aufsitzen ja, losfahren ja aber Fahrspaß? Ok dachte ich, neues Mopped, neues Fahrgefühl, aber so neu war das Fahrgefühl ja gar nicht, die 1000 RR kenne ich und dieses Mopped ist ja nicht wirklich anders. Jede Kurve war schwierig und recht schnell wurde mir klar, das Problem hier ist nicht das Motorrad, das ist der Reifen. Bei jeder nur „ansatzweise“ denkbaren Kurve kippelt der Reifen und versucht die Lenkung zu übernehmen, geht gar nicht!
Mein erster Gedanke „ Kennst du doch, ist sicher ein Reifen von Bridgestone“. Die erste Pause, ein Blick auf den Reifen und Hallo, ja mein Gedanke war richtig: Bridgestone. Eine Marke, die ich persönlich nie fahren würde, warum? Weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe und weil genau das, was ich hier gerade erlebe mit der 1000 R, das Ganze nur noch bestärkt.
Ich genieße es mit der Gruppe zu fahren und bin von der wunderbaren Strecke begeistert. Kleine, kurvenreiche Nebenstrecken abseits vom Verkehr. Immer wieder durchfahren wir Wälder, wo Pilze Sammler eifrig unterwegs sind und die Sonne zeigt uns ihr Lächeln. Die Temperaturen steigen, die BMW schnurrt und immer wieder treibt es mir das Grinsen ins Gesicht. Die letzten Kilometer bis zum Mittagessen führen auf der Sächsischen Weinstraße entlang. Auf der Elbe fährt gerade ein Raddampfer und mir wird mal wieder bewusst, wie schön wir es hier haben.
Am Restaurant angekommen waren wir die zweite Gruppe. Der Parkplatz perfekt abgesperrt und kurz danach folgten im 5 Minuten Takt die anderen Gruppen aus Leipzig und Chemnitz. Insgesamt waren wir 80 Motorräder und es herrschte große Freude unter allen Mitfahrern.
1,5 Stunden später trennen sich die Wege. 3 Niederlassungen, 3 unterschiedliche Routen, 1 Ziel, es hat perfekt gepasst. 1 Restaurant, über 80 Gäste und jeder einzelne hat sein Essen bekommen. Unser Dank gilt dem TEAM des Restaurants, der guten Vorbereitung und wir kommen gerne wieder!
Normalerweise fahren wir in kleinen Gruppen mit max. 12 Motorrädern, den Massentourismus überlassen wir anderen Veranstaltern. Heute jedoch war der sogenannte „Ausnahmezustand“, die letzte Ausfahrt in diesem Jahr und perfektes Wetter, das lockt so jeden Motorradfahrer hervor.
Unser Team hat es geschafft eine perfekte Ausfahrt und damit verbunden einen perfekten Tourentag zu bieten. Das Wetter war das Sahnehäubchen und ich bin mir sicher: an diese Ausfahrt werden wir uns noch sehr lange erinnern! Danke Dirk, Andre, Falk, Thomas, Stephan und nochmal Andre! Danke auch an Steffi, der guten Seele für den “Orgakram”.
Danke an die tolle Disziplin unter unseren Mitfahrern, dadurch hatten auch unsere Tourguides einen stressfreien und angenehmen Job.
Bis zum nächsten Wiedersehen, egal wann, egal wo, Hauptsache irgendwann!