12 Monate, 30.000 Fahrkilometer – ein Fazit 2016

20160806_131725Mal wieder geht ein Tourenjahr zu Ende, 365 Tage zählt das Jahr, davon war ich gefühlt 300 Tage selber unterwegs und damit verbunden liegt ein Jahr mit über 30.000 km auf 2 Rädern hinter mir. Ich beginne mal mit einem Rückblick der anderen Art.

2015: Meine GS hat mittlerweile 70.000 km auf dem Tacho, es war Zeit für ein neues Motorrad! Mit der neuen GS bin ich am 14. August 2015 in die Toskana gestartet, nur 9 Monate später am 20.05.2016 war sie erneut meine Gefährtin für eine Tour in die Toskana. 9 Monate alt und 20.000 km mehr auf dem Tacho sollte es unsere letzte, gemeinsame Tour sein. Gemeinsam haben wir viel erlebt, haben viel von Europa gesehen und waren uns immer einig, hatten keine Probleme und viel Spaß. Nichts ist für die Ewigkeit und manchmal musst du dich auch von etwas trennen was dir schwer fällt, nach 9 Monaten war es soweit.

Die „Neue“ war da, fast perfekt, schick, und ansehnlich. Ich habe etwas getan, was aus dem „fast perfekt“ ein „perfekt“ gemacht hat. Ich habe mich entschieden, das „Anziehkleid“ meiner alten GS mitzunehmen, damit war sie immer noch ein Stück präsent für mich, Verkleidungsteile wurden ausgetauscht, von neu zu alt. Jetzt habe ich eine „Neue“ im Look meiner „Alten“ – finde ich einfach nur schön und es zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, wenn meine Gäste mit Fragezeichen vor meinem Motorrad stehen, weil sie nicht erkennbar ist als „Triple Black“ und sie Fragen ohne Ende haben. Egal, ob sie es schön finden oder nicht, es ist ein Motorrad, es ist mein „Arbeitsgerät“ was ich liebe und was mir die Treue hält, es ist nützlich, macht keine Zicken und ist perfekt für meine Ansprüche.

Seitdem sind mal wieder ein paar Monate vergangen und mittlerweile ist die erste 10.000er Durchsicht erledigt. Gemeinsam haben wir viel erlebt und meine Touren sind so vielseitig, dass Europa für mich mittlerweile sehr klein geworden ist.

Unser Tourenprogramm ist voller „Sahnestückchen“ und jede Tour hat ihren eigenen Reiz. Wenn mich bisher jemand gefragt hat, welche Tour denn die schönste Tour für mich war, dann konnte ich sie nie beantworten, weil so viele Touren wunderschön waren. Wenn mich heute jemand danach fragt, dann habe ich sofort eine Antwort, die lautet “ 9 Tage Nordspanien Rundreise“. Es war eine Tour, die hat alles übertroffen, was ich bisher kannte. Ich kenne viel von Spanien, bereise hier seit 10 Jahren fast jeden Teil des Landes. Diese Tour war neu im Programm, neu waren nicht die Regionen, neu war die Verbindung von Asturien, Kantabrien und Galicien als Rundreise, die wir bisher immer nur als einzelne Touren mit Basishotel angeboten hatten. Bei dieser Tour stimmte einfach alles, angefangen von den Gästen, über das Wetter, die einzigartigen Hotels (ich hatte sogar einen Kornspeicher als Hotelzimmer) und die phantastischen Strecken über perfekte Straßen. Mag sein, dass es auch daran liegt, weil ich Spanien so liebe aber besser Motorradfahren geht absolut nicht! Kein Alpenpass kann da mithalten, so schön, wie es auch in den Alpen ist. Es ist das „Gesamtprojekt“ der Eindrücke, der Weg kurvenreich und ohne Verkehr, der Asphalt wie aus dem Bilderbuch, die Landschaft traumhaft zwischen Bergen und Meer und bei jeder Pause erlebst du Gastfreundschaft pur. Leckere Tapas zum kleinen Preis, der Cafe con Leche für 1,00 Euro und nette Gespräche mit den Wirtsleuten. Sie freuen sich, bewundern die Motorräder, geben dir Tipps und am Ende möchten sie ein tolles Foto als Erinnerung. Hier gibt es keinen klassischen Tourismus, keine Abzocke mit überteuerten Preisen, hier erlebst du etwas, was sich kaum in Worte fassen lässt, weil es einfach nur schön ist. So soll es sich anfühlen und so hat es sich angefühlt.

Ich habe in 13 Jahren unzählige Touren geführt und dabei viele Regionen und ihre Menschen kennen gelernt. All das hat mein Leben bereichert und für sehr schöne Erinnerungen gesorgt. Was ich bei dieser Tour erlebt habe, war für mich einzigartig und voller Emotionen. Normalerweise kehre ich von einer Tour zurück, erfreue mich an dem, was wir erlebt haben und bereite mich auf die nächste Tour vor. Nach dieser Tour hatte ich viele Tage damit zu kämpfen, die Erlebnisse zu verarbeiten. Da gilt es Bilder für die Galerie auszusuchen und immer wieder musste ich dabei pausieren, weil die Erinnerungen so stark waren, dass es mir die Tränen in die Augen trieb, Tränen vor Glück bei den Erinnerungen an Kleinigkeiten, die wir erlebt haben, Kleinigkeiten, die nicht selbstverständlich sind und manchmal auch nur kleine Gesten waren. Es sind auch Tränen der Trauer, weil 9 Tage eben nur 9 Tage waren, für mich hätten es 365 Tage sein können! Könnt ihr das nachvollziehen? Ich habe eine Woche gebraucht um all das zu verarbeiten, zu viele Emotionen und Gefühle, das Zeitfenster der weiteren Touren hat nicht viel Raum gelassen um euch das zu zeigen, was wir erlebt haben und was vielleicht ein wenig davon widergeben kann. Wir haben wunderbare Filmaufnahmen und ich arbeite daran, ein Video von der Tour zu erstellen, damit all das auch für euch ein wenig nachvollziehbar ist.

Wenn ihr etwas Besonderes erleben wollt, weitab vom Mainstream, dann seid dabei wenn es 2017 wieder nach Nordspanien geht. Wir sind seit 2008 hier unterwegs, da gab es noch keine Veranstalter, die an Nordspanien Interesse und es im Programm hatten. Was gut ist und wenn es keine eigenen Ideen mehr gibt, dann wird eben gern kopiert. Sollen sie machen, wir sind noch immer das Original und jede Kopie ist eben einfach nur eine Kopie, die nie an das Original herankommt. Vergiss Angebote wie „15 Tage auf dem Jakobsweg“ oder „Motorradreise Jakobsweg-Galizien“, keine Reise kann 15 Tage auf dem Jakobsweg entlang führen (der Jakobsweg ist für Motorräder gar nicht befahrbar und führt nur über kurze Strecken entlang dem Weg), wer sich wirklich mit Spanien auskennt sollte auch wissen, dass es Galicien heißt und nicht Galizien (das liegt nämlich in der Westukraine). Lasst euch nicht täuschen. Getreu dem Motto „Klein, aber Fein“ sind wir mit euch unterwegs, gemeinsam erleben wir das Hinterland von Nordspanien und Santiago de Compostela. Wir lassen euch teilhaben am Leben der Spanier, so wie sie es mögen, impulsiv und einzigartig. Wer spanisch spricht, kann auch spanisch verstehen – in jeder Lebensweise. Ich zeige euch gern die Lebensweise und nach der Tour werdet auch ihr ein wenig spanisch verstehen 🙂 Da bin ich mir sicher!

Mein Wunsch für 2017 ist, dass ich diese Tour wieder fahren darf, es ist alles vorbereitet und perfekt organisiert. Ich freue mich auch auf die weiteren Touren, Toskana, Norwegen…. Nordspanien ist eben mein Herzenswunsch und Wünsche sind dafür da, dass sie erfüllt werden 🙂

Eure Manuela

Das Video von der Tour in Nordspanien findest du hier.

Die Bilder der Tour findest du hier.

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