Unsere Winterflucht im Februar

20150214_120138Das Jahr 2015 hat gerade mal angefangen und schon stand die 2. Tour in diesem Jahr auf dem Programm. Unsere Winterflucht Andalusien erfreute sich großer Beliebtheit, war es doch die beste Möglichkeit dem deutschen Winter zu entfliehen und im südlichen Spanien auf dem Motorrad Spaß pur zu erleben.

Tag 1
Ich war bereits 1 Tag eher angereist und hatte den Tag bei Freunden in Malaga verbracht. Die Ankunftszeit unserer Gäste war einheitlich 12:30 Uhr und rechtzeitig begab ich mich auf dem Weg zum Flughafen. Das heutige Wetter war regnerisch und grau, es sollte nur heute so sein und dennoch gibt es keinen schlechteren Start für eine Tour in Spanien.

Am Flughafen angekommen konnte ich bereits kurze Zeit später die ersten Gäste begrüßen. Wir hatten Zeit uns bei einem Café con Leche zu beschnuppern, der Flieger der anderen Gäste hatte 30 Minuten Verspätung. Bereits jetzt hatte ich das Gefühl, dass wir eine gute Tour haben werden, Harry und Stana waren herzlich und ich freute mich auf den Rest der Gruppe. 1 Stunde später waren wir komplett und los ging es nach Almeria. 3 Stunden Fahrt mit einer entspannten Mittagspause bei lecker Tapas und angekommen in unserem Hotel sollte es ab jetzt nur noch eine entspannte Tour werden.

Es gibt Touren, da braucht es Anlaufzeit, die Gäste und die Guides müssen sich kennen lernen, die Anlaufzeit hatten wir bereits überwunden mit 3 Stunden Anfahrt. Unser Instruktor Mike (Rennstrecke und Endurotraining) war bereits im Hotel angekommen und gemeinsam verbrachten wir einen wunderbaren Abend in einem typisch spanischen Restaurant in Hotelnähe.

Tag 2
Heute war Freitag der 13. Genau aus dem Grund hatten wir uns dazu entschieden, das Renntraining um einen Tag zu verschieben und heute lieber eine Straßentour zu unternehmen. Zur Eingewöhnung nicht verkehrt, vor allem weil wir doch seit Wochen in Deutschland eine Winterpause haben und uns so an das Motorradfahren wieder gewöhnen können.

Es war wie so oft eine wunderbare Tour, entlang der Küste durch den Naturpark Gabo de Gata hatten wir eine doch sehr abwechslungsreiche Fahrt. An Kurven und Bergen mangelte es nicht und hier unterwegs zu sein, bei wenig Verkehr machte einfach nur Spaß. Dank der guten Kontakte von unserem Instruktor Mike hatten wir sogar die Möglichkeit, einen kurzen Stopp am Hotel des BMW Test Camp Almeria einzulegen und einen damit verbunden Blick in die heiligen Hallen zu werfen, dort wo weit über 100 Motorräder der Marke BMW standen.

Kurze Zeit später ging es weiter und in Sorbas machten wir Mittagspause bei gewohnt leckeren Tapas. Der Besitzer war uns mittlerweile durch die Vielzahl der Touren zu einem guten Freund geworden und freute sich über unseren Besuch. Die Wartezeit zwischen der Bestellung unserer Essensauswahl und der tatsächlichen Lieferung nutze unser Mike, um die Teilnehmer für das morgige Rennstreckentraining schon ein wenig darauf vor zu bereiten. Ich kann hier nur wiedergeben, was ich gehört und gesehen habe. Ein wichtiger Bestandteil für das Fahren auf der Rennstrecke ist die Sitzhaltung, schnell wurde die 1000 RR in Position gebracht und nun musste jeder der Gäste sich darauf platzieren und eine erste Einweisung zur Sitzposition persönlich erleben. Besser hätten wir die Wartezeit nicht überbrücken können und die Spannung auf den nächsten Tag stieg. Eine spanische Mittagspause ist nicht zu vergleichen mit einer deutschen Mittagspause, die Uhren ticken langsamer und irgendwie war es mittlerweile schon spät geworden. Kein Problem, bei der Streckenwahl sind wir flexibel, es gibt zahlreiche Möglichkeiten der Weiterfahrt. Wir entschieden uns für den Mittelweg, über kurvenreiche Nebenstrecken erreichten wir gegen 18:00 Uhr unser Hotel.

Was jetzt folgte war die ungeschriebene 13. Gruppenregel von ALMOTO, Motorrad abstellen und zuerst ein kühles Bier trinken. Gesagt und getan.

Für das gemeinsame Abendessen wählten wir ein hübsches Restaurant in Hotelnähe. Gemeinsame Gespräche in lockerer Atmosphäre und vor allem die Spannung auf den kommenden Tag waren Abendfüllend.

Tag 3
Nach dem Frühstück starteten wir in Richtung Rennstrecke und 40 Minuten später dort angekommen standen die Motorräder für uns bereit. Letzte Handgriffe, Benzin besorgt, Reifenwärmer aufgelegt, Formulare unterzeichnet und schon bald sollte der erste Turn für unsere Gäste losgehen. Mike instruierte alle Gäste, erklärte nochmal die wichtigsten Regeln und schon ging es los. Ich nutze die Zeit als Zuschauer und Fotograf und ich muss sagen, dass ich dank meines Teleobjektivs jedes einzelne Lächeln in den Helmen unserer Gäste sehen konnte. Es machte ihnen scheinbar viel Spaß und ich mich freute das ungemein. Selbst unser Gast Henri, der eigentlich nur die Straßentour gebucht hatte, lies sich von der Atmosphäre einfangen und entschied sich spontan einen Turn mitzufahren. Normalerweise unmöglich, bei ALMOTO jedoch ist alles möglich, dank der guten Kontakte zum Veranstalter der Rennstreckentrainings.

17:20 Uhr, der letzte Turn, anschließendes Zusammenräumen und auf dem schnellsten Wege zurück zum Hotel. Auch wenn ich heute nur Zuschauer war, es hat mich nicht gelangweilt und zum Abschluss des Tages durfte ich etwas Wunderbares erleben. Wir fuhren in den Sonnenuntergang und es war ein Licht wie es einfach nicht zu beschreiben ist. Die Berge und die Landschaft waren in einem sonnengelben bis tiefroten Licht getaucht, es war einfach nur ein wunderbares Gefühl in diesem Moment auf dem Motorrad unterwegs zu sein. Apropos Motorrad, ich hatte es noch gar nicht erwähnt. Auch ich war zwangsläufig auf ein Mietmotorrad angewiesen, hatte mich für die neue 1200 GS entschieden und es ist genau das passiert, was ich eigentlich nicht wollte. Ich liebe meine luftgekühlte GS, sie hält mir seit Jahren die Treue und ich fühle mich wohl auf ihr. Jetzt auf der wassergekühlten GS muss ich feststellen, die ist ja noch besser und sie hat mein Herz erobert. Sie macht so unendlich viel Spaß, fühlt sich leichter und spritziger an, ich wusste es! Setz dich nicht drauf, dann wird sie dich infizieren, sie hat mich infiziert und ich will sie! Mal schauen was der BMW Händler meines Vertrauens dazu meint.

Es folgte das obligatorische Lederbier, zahlreiche Gespräche zum heutigen Tag, einfach nur ein netter Abend, der spät ein Ende fand.

Tag 4
Heute stand eine Straßentour auf dem Programm, eigentlich. Der Tag präsentierte sich wolkenverhangen mit Trend zu Regen. Aus dem Grund entschieden sich unsere Gäste doch lieber unseren Mietwagen zu nehmen und für einen Kurztrip nach Almeria zu nutzen. Gesagt, getan. Ich begab mich in der Zeit zur Rennstrecke, weil dort unser Transporter 2 Motorräder für den Rücktransport nach Deutschland aufnehmen sollte. Trotz seiner Reifenpanne konnten wir die Verladung pünktlich vornehmen und nach einem kurzen Mittagessen verschwand er in Richtung Deutschland und ich wieder zum Hotel.

Am Ende des Tages fanden alle wieder zusammen und jeder für sich hatte einen wunderbaren Tag verbracht.

Tag 5
Heute stand der letzte Tourentag auf dem Programm. Für die Teilnehmer sollte es ins Gelände gehen, Enduro Einsteigertraining. Schon früh am Morgen meinte die Sonne es gut mit uns, gefühlte 20 Grad und Sonne satt. Übernahme der Husquarnas, Anziehen in Endurokleidung etc. – gar nicht so einfach, Enduro Schutzkleidung ist doch eher unbequem, dennoch wichtig. Unser Harry war verzweifelt, nichts passt so richtig, nichts war auch nur etwas bequem und dann waren die Motorräder auch noch so hoch, dass hier von entspanntem Fahren nicht die Rede war. Kurzentschlossen entschied sich Harry das Endurotraining sein zu lassen und lieber nochmal einen Tag auf der Straße mit zu fahren. Kein Problem. Mike zischte mit Christian auf den Enduros davon, ich machte mich mit dem Rest auf den Weg zu einer Straßentour. Zum Glück können wir spontan sein und das waren wir. Ich erlebte mal wieder eine wunderbare Tour auf einem wunderbaren Motorrad und es machte einfach nur Spaß. Danke, dass ich dass erleben durfte!

Zum Mittagessen trafen wir unsere Enduristen wieder und verbrachten zusammen eine geruhsame Mittagspause. Jeder hatte Spaß für sich und ich freute mich darüber. Nach dem Mittagessen fuhren wir gemeinsam für den Rest des Tages. Auch wenn wir mit unseren Straßenmotorrädern sicher hätten schneller unterwegs sein können, darum ging es nicht. Es war schön gemeinsam unterwegs zu sein und wunderbare Strecken zu erleben.

Spätestens in Polops waren uns die Enduros voraus, eine Strecke von ca. 20 km, die immer wieder durch trockene Flussbetten unterbrochen wurde, der Asphalt war plötzlich zu Ende und streckenweise mussten wir diese Flussbetten durchqueren. Ich kannte die Strecke und hatte das vorab mit den Gästen abgesprochen, alle wollten es und alle haben es perfekt gemeistert.

Mal wieder ging ein Tag zu Ende. Der letzte Stopp war die Waschgarage, schließlich sollen ja auch die nächsten Gäste auf ein sauberes Motorrad steigen. Ich erinnere mich gern an die leuchtenden Augen von Christian, egal ob auf der Straße, auf der Rennstrecke oder im Gelände, er hat hier wohl genau das bekommen was er gewollt hat. Fahrspaß pur in jeder Lebenslage.

Tag 6
Irgendwann kommt immer der Tag, wo es heißt Abschied zu nehmen. Der Tag war heute gekommen. Gemeinsam mit den Gästen begab ich mich auf den Weg nach Malaga. Das Wetter meinte es heute nicht gut mit uns und in den Bergen von Granada mussten wir durch Schneeregen fahren. Ja, Andalusien wollte nicht, dass wir Abschied nehmen. Am Flughafen angekommen verabschiedeten wir uns und jeder ging seiner Wege. Es war der Moment, den ich so oft erlebe und den ich nicht mag. Die Gäste wachsen mir ans Herz, wir erleben wundervolle Tage und dann soll das vorbei sein? Es ist der Moment, der mich sehr oft traurig macht. Ich hatte noch 4 Stunden Zeit bis zu meinem Flug und schon jetzt vermisste ich sie alle. Da laufen so viele Menschen auf diesem Flughafen herum, die Menschen, die ich gern noch etwas um mich hätte sind leider schon weg. Ich hoffe ich werde sie wiedersehen, ich trinke noch einen Café con leche, denke an die letzten Tage zurück und bin so versunken in die Erinnerungen, dass ich bald meinen Flug verpasst hätte.

Es war eine wunderbare Zeit und ich weiß mal wieder warum ich diesen Job gewählt habe. Danke an alle Gäste mit denen ich diese Tour erleben durfte, die entspannt war und die mir viel Spaß gemacht hat.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit euch, egal wo, egal wann, Hauptsache irgendwann!

Eure Manuela

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